Česky Deutsch Pусский Français English
Kresba Elen Kudrová
Kresba Elen Kudrová

Mein Zeichnen ist wie ein Abdruck meiner Finger. Die Umsetzung ist ein Abdruck meiner Seele.

Wenn ich in den Graustufen denke - möchte ich über mich selbst reden, über konkrete Dinge, über alles Lebendige... Wenn ich erzählen will - vermeide ich die Linie, weil die Linie eine Abkürzung ist. So unendlich dünn, dass der Satz in Auflösung begriffen ist, die Buchstaben verschwinden und bloß ein kurzer Ton übrigbleibt. Dann entbehre ich die Wirklichkeit und balanciere verzweifelt auf Messers Schneide, den Anfang und das Ende suchend. Die Linie ist eine Luftspiegelung. Sie erscheint, erst durch Licht und Schatten hervorgebracht.

 

Wenn ich erzählen will, rede ich über Form, Luft und Raum. Daraus erstelle ich die Logik... manchmal... Die Logik entsteht immer, wenn die Tiefe einen belastet. Dann bewundere ich nur die Fläche... Die Linie ist nur die Fläche. Die wandelbare, die unselbstständige. Die Linie entsteht, wenn ich in den Graustufen denke.

 

Wenn mich die Grenze hindert - vermeide ich die Linie. In dem Moment mag ich alles, was ungreifbar, nicht-existent, zerbrechlich, scheinbar ist. Was im Nu im grellen Licht oder in tiefer Dunkelheit verschwindet. Aber sofort rufe ich um Hilfe, wenn ich fühle, dass ich allein im Raum bin. Ohne Umwelt verliere ich den Zweck des Daseins. Die Linie ohne Umwelt gleicht mir ohne Personalausweis. Schafft die Umwelt ab - auch die Linie geht verloren...

 

Ich bin Zeichnerin in einer Frauenumhüllung.

 

Wenn ich schweige, zeichne ich die Linie.

Kudrová Elen

Elen Kudrová

– mehr von meiner Arbeit –

Diese Website benutzt Dienste von Cookies zur Verfügung zu stellen. (mehr infos).

Die Vereinbarung erfordert, dass Sie in die Europäische Union.

Nein OK